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Saturday, March 03, 2018

Gute Gründe Vegetarier zu werden

Also mein Kopf dreht sich seit über einem Jahr um Trump und Putin, Klima hier und Raubtierkapitalismus dort, AFP, FPÖ, SVP im ganzen und Köppel ( dank dem jetzt auch wieder Bannon ) im besonderen. Me-too, No Billag, Syrien, Waffenexporte, Elektroautos, Berlusconi was dass über unsere Gesellschaft aussagt 
und dass die Menschen um mich herum alle nur noch Fettleibig sind. Letztes hilft wenigstens darüber hinweg, meinen eigenen Bauchansatz mit einem Lächeln zu quittieren.

Darum dachte ich dass ich mal etwas über BIO schreibe!



Die Geschichte ist nicht lustig, wie könnte sie auch- sie kommt ja von mir!  Aber sie hat mir gezeigt dass ich eben auch nur ein kleiner naiver, mitmarschierender Konsument bin, der an den Osterhasen glaubt.
BIO, so glaubte ich irrtümlicherweise hat etwas mit Tierschutz, ja gar Tierliebe zu tun. Die Bilder von den Rindern die da im Sonnenuntergang friedlich ihr Gras wiederkäuen, und der Bauer der mit Grashalm im Mund das Kälbchen streichelt, haben auch mich an das gute im Menschen glauben lassen. Ist nicht so! Es geht nur um eines. Genau darum! Die Zahl auf dem UBS Konto!  Aber bevor ich hier jetzt Namen nenne, merke ich natürlich an, dass es wie in allem, auch hier Ausnahmen gibt. Schön währe wenn meine Geschichte die Ausnahme ist, und die Regel das Bild mit dem Sennenursli und Heidi auf der Alp.
 Aber eben - wer genau ist Naiv? Genau! Wir die Kunden sind es, und dazu sind wir schliesslich auch da, oder werden es sukzessive gemacht. Brav wie die Kuh im Gras alles was uns vorgesetzt wird runterschlucken, 
und mit der Cumulus Karte Punkte sammeln.
Hier die Geschichte, kurz gefasst. Ich weiss ich müsst wieder weiter: 



Züri-Oberland, Wernetshausen ( da wo der Ueli wohnt und der Person um die es hier geht auch mal die Steuererklärung gemacht hat, was Ihn zu einem guten gemacht hat. Aber dass tut hier nichts zur Sache )
Ich hatte den Fehler gemacht mitten im Winter in der Schweiz zu sein, und mich auf dem Hof einer ( Beschreibung folgt wenn ich jemals Worte dafür finde ) .. Person einzuquartieren. Ein idyl­lisch gelegener alter Hof, mit Bauwagen zur Vermietung und dem großen Bio Logo über dem Stall. Hof Gisela Näf- Rüegg, lies mich gegen etwas Mithilfe in einem der Wagen unterkommen, was dann mal für 2 Wochen bedeutete den Stall der Mastrinder zu machen, weil die  sie weg- und die Person die dafür eigentlich zuständig zeichnete weg war... aber das  ist auch unwichtig, und währe ein anderes langes Kapitel!
Ich durfte mich also zwei Wochen lang um die armen Viecher kümmern, und dass was ich zu tun, und zu lassen hatte, ist der Anlass für den Text.
 Nicht nur dass die Tiere Wochenlang angebunden im Stall standen der noch für Kuhgrössen aus dem letzten Jahrhundert berechnet waren, 
und die daher kaum Platz finden konnten.


 Nein- die durften nicht rausgelassen werden, weil die alles zertrampeln! Ich nahm die Buddhistische Übung an, setzte mich dafür ein dass der eigentliche Besitzer ( Gisela gibt nur den Platz her um Subventionen zu kassieren ) vorbei kam, um die Tiere nach 2 Monaten im Stall endlich mal raus zu lassen. Die durften dann für 10 Minuten auf dem Vorplatz ( Beton ) ein wenig im Misthaufen schnüffeln! 
 Es hatte Schnee die Tage, und ich als Sohn von ehemaligen Bauern... aber auch dass tut hier nichts zur Sache!
Es hatte damals Schnee, was eine kleine Entschuldigung wäre, aber der war im April als ich aus der Karibik wieder zurück kam weg. Änderte nichts. Nicht bis zum Juni als die Weiden trocken genug waren... Die Rinder standen in den engen veralterten Ständen, Gisela zu faul um den Mist weg zu schaufeln, und zu geizig um wenigstens genügend Stroh hin zu werfen. Einmal im Monat, und dazu musste die erst mal bewegt werden, bekamen die 10 Minuten auf den 80m2 Vorplatz! 




Nein- ich habe nicht einfach nur Zugeschaut.
Ich gehe also den Zivilisierten- also den Amtsweg. 
So wie es sich in der Schweiz gehört.
. Ich melde mich bei BIO Suisse, schliesslich kann dass so nicht sein. Antwort: Alles nach Bio Suisse Vorschriften!! Gemäss deren Richtlinien dürfen die angebunden da im engen, dunklen Stall stehen, und müssen nur einmal die Woche an die frische Luft. Dass dieses nicht Stattgefunden hat, kümmerte den Clown da in seinem Büro auch nicht wirklich. Eventuell wenn der Sonnenstand mal passen würde könnte man es ja kontrollieren...


Ich, als Allesfresser esse Fleisch. Ich esse wenig, aber gerne Fleisch! Aber dass ist etwas wo es mir den Magen umdreht. Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde, die einzigen Probleme die wir haben ist dass es Abends um 7:45 vorkommt das es im Coop nur noch 5 "Sesam-Dickel-Mischkorn-Freilauf-Vollmond Brötchen" hat, und dann lassen wir uns von dieser Futter Industrie ( BIO SUISSE ) so verarschen?!


Denkt mal darüber nach... am besten bei einem feinen Kalbskotelett, 

oder einem wirklich Ernsthaften Problem, 
nämlich der Vergiftung unseren Bodens.





Anmerkung der nicht existierenden Redaktion:
Immer das Kleingedruckte lesen. Bei BIO SUISSE steht nie etwas von Tierschutz, oder Natur nah.  Und das Wort Artgerecht kann ja wohl jeder deuten wie er will. Haben die Nazis auch gemacht! 


Bin ja froh dass es andere genauso sehen.
Sonntags Zeitung vom 25.3.2018